Autonomie
„Donner aux jeunes qui nous sont confiés des racines et des ailes“ („Den Jugendlichen, die uns anvertraut sind, Wurzeln und Flügel verleihen”) lautet das Motto des Lycée Aline Mayrisch. Bei ihrer Gründung hat sich die Schule ausdrücklich dazu verpflichtet, die Entwicklung der Schüler zu autonomen und selbstverantwortlichen jungen Menschen besonders zu fördern. Bereits auf 7e erhalten die Schüler deshalb die Verantwortung über das eigene Klassenzimmer, einen eigenen Klassenzimmerschlüssel sowie einen Schlüssel zum Laptop-Schrank. Im ersten Trimester arbeiten sie gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer einen Verhaltenskodex aus, in dem die Grundregeln des Zusammenlebens innerhalb der Klasse festgelegt werden. Bei der Verwirklichung ihres persönlichen Défis (Herausforderung) lernen sie Eigenorganisation und Eigenverantwortung.
Von Jahr zu Jahr dann wird den Jugendlichen dann mehr Autonomie und mehr Verantwortung übertragen. Während etwa die Projektwoche auf 7e noch stark von den Lehrern organisiert wird, sind es in den 2e-Klassen die Schüler, die ihre pädagogische Klassenfahrt autonom planen und zum Teil auch selbst finanzieren (voyage autogéré). Vor Genehmigung der Reise müssen sie die pädagogische Ausrichtung und die Organisation ihrer Klassenfahrt vor einer Lehrer-Jury verteidigen.
Die Lehrer legen Wert darauf, dass die Autonomie der Schüler auch in den Unterrichtsstunden gefördert wird. In der technischen Sekundarschule (ESG) ist das autonome Arbeiten mit einer Unterrichtsstunde pro Woche fest im Stundenplan verankert. Klare Regeln und praktische Vorgaben sowie ein geschultes Lehrerteam sorgen dafür, dass aus der gewünschten Autonomie kein unerwünschtes Chaos wird.